Inhaltsverzeichnis:
- Uhu-Bar und Bordellisage im Leonhardsviertel
- Universität Stuttgart zeigt Seiltechnologien
- Kulturbunker unter dem Diakonissenplatz und Bunkerhotel am Marktplatz
- Historische Trinkwasserkammern und Hafen-Performance
Uhu-Bar und Bordellisage im Leonhardsviertel
Die Kultkneipe Uhu-Bar nahm in diesem Jahr erstmals an der Langen Nacht teil. Das Highlight: Der Zugang zum Obergeschoss, das früher als Laufhaus diente und als ältestes Bordell Stuttgarts gilt. Im Rahmen der Ausstellung „Bordellisage“ wurden dort auf engem Raum Kunstwerke zum Thema Weiblichkeit und Selbstermächtigung gezeigt.
Die Werke stammten von Künstlerinnen und Künstlern der Akademie der Bildenden Künste und erzeugten durch den historischen Ort eine besonders eindringliche Atmosphäre. Die Verbindung von Kunst und Geschichte zog zahlreiche neugierige Besucherinnen und Besucher an.
Universität Stuttgart zeigt Seiltechnologien
Erstmals öffnete das Institut für Fördertechnik und Logistik der Universität Stuttgart seine Türen. Es beherbergt das größte Forschungslabor für Seile weltweit. Technikbegeisterte erhielten Einblicke in die vielfältigen Einsatzgebiete von Seilen:
- Verbindungselemente in Bauwerken
- Sicherheitskomponenten im Klettersport
- Tragseile für Aufzüge
- Einsatz bei Industrieanlagen
Die 20-minütigen Führungen verbanden technische Erklärungen mit anschaulichen Praxisbeispielen. Das Labor präsentierte sich als innovative Einrichtung, die sonst nicht öffentlich zugänglich ist.
Kulturbunker unter dem Diakonissenplatz und Bunkerhotel am Marktplatz
Zwei Bunker standen im Zentrum des historischen Interesses. Unter dem Diakonissenplatz öffnete eine 3.000 Quadratmeter große Anlage ihre Tore. Seit dem Bau 1941 hatte der Ort viele Funktionen – vom Hotel über Partyraum bis zur heutigen Kulturstätte.
Auch das Bunkerhotel unter dem Marktplatz war ein Besuchermagnet. Während des Zweiten Weltkriegs bot es etwa 3.000 Menschen Schutz. Seit 1983 dient es als begehbares Museum mit original erhaltenen Bereichen.
Beide Bunker zeigten eindrucksvoll den Wandel von Schutzräumen zu kulturellen Orten.
Historische Trinkwasserkammern und Hafen-Performance
Im Stuttgarter Osten öffnete Netze BW die historischen Trinkwasserkammern von 1882. Diese versorgten bis 2018 die Innenstadt mit Wasser. Die Führungen waren schnell ausgebucht – ein deutliches Zeichen des großen Interesses.
Am Hafen boten Lichtkünstlerinnen und -künstler eine atmosphärische Performance. Zwischen Kränen und Gabelstaplern entstand eine beeindruckende „Choreografie der täglichen Arbeit“, die perfekt mit der Industriearchitektur harmonierte.
Die Lange Nacht der Museen war ein voller Erfolg und zeigte Stuttgart als pulsierenden kulturellen Mittelpunkt mit überraschenden und vielfältigen Einblicken.
Quelle: SWR, www.welt.sn2world.com