Schwieberdinger Straße - tödlicher Zusammenstoß mit schwarzer Limousine
Der Unfall geschah gegen 20 Uhr, als ein Fahrzeug mit zwei Frauen aus einer Tankstelle auf die Schwieberdinger Straße abbog. Dabei kollidierte es mit einer schwarzen Limousine, die laut Polizei mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war. Am Steuer saß ein 32-jähriger Mann. Die 23-jährige Fahrerin und ihre 22-jährige Beifahrerin wurden bei dem Aufprall so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle starben.
Der Unfallhergang zeigt, dass der Wagen des mutmaßlichen Rasers das Fahrzeug der beiden Frauen zunächst vor sich herschob. Danach kam es von der Fahrbahn ab, prallte gegen eine Mauer und blieb schließlich eingeklemmt zwischen zwei Bäumen stehen. Der Unfallverursacher selbst prallte mit seinem Fahrzeug gegen einen Baum und wurde nur leicht verletzt. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt, er kam in Polizeigewahrsam.
Zweiter Beteiligter flüchtig, Fahrzeug sichergestellt
Ein zweites Fahrzeug war ebenfalls an dem mutmaßlichen Rennen beteiligt. Die Polizei stellte diese Limousine in der Nähe des Unfallortes sicher. Der Fahrer oder die Fahrerin dieses Wagens ist weiterhin flüchtig. Eine großangelegte Fahndung läuft. Der entstandene Sachschaden wird auf mindestens 60.000 Euro geschätzt.
Während der Unfallaufnahme kam es zu einem weiteren Zwischenfall. Ein 64-jähriger Passant filmte die Unfallstelle und die Opfer mit seinem Handy. Gegen ihn wurde eine Anzeige wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte eingeleitet.
Ermittlungsgruppe "Urban" nimmt Arbeit auf
Die Polizei Ludwigsburg hat eine 15-köpfige Ermittlungsgruppe mit dem Namen „Urban“ gegründet. Daran beteiligt sind Fachleute der Verkehrs- und Kriminalpolizei. Ein unabhängiges Gutachten wurde zur Klärung des Unfallhergangs in Auftrag gegeben. Zeugen werden gebeten, sich bei den Ermittlungsbehörden zu melden.
Oberbürgermeister Matthias Knecht zeigte sich tief erschüttert über das Geschehen. Er legte einen Trauerstrauß an der Unfallstelle nieder und sprach den Angehörigen sein Mitgefühl aus. Knecht betonte, dass an der Schwieberdinger Straße normalerweise keine Häufung von Unfällen zu verzeichnen sei. Dort fahren täglich rund 40.000 Fahrzeuge. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 50 km/h. Es gibt drei feste Blitzer sowie mobile Kontrollen.
Diskussion um strengere Strafen für Raser
Verkehrsminister Winfried Hermann lobte die aktuellen gesetzlichen Möglichkeiten zur Bestrafung von Rasern. Er betonte, dass der Gesetzgeber richtig gehandelt habe, härtere Strafen zu ermöglichen. Gerichte können illegale Rennen nun als Totschlag oder sogar Mord einstufen. Ob im Fall Ludwigsburg tatsächlich ein Rennen stattfand, wird noch geprüft.
In der Region kam es in den vergangenen Jahren mehrfach zu ähnlichen Vorfällen:
März 2019: Zwei Tote bei einem Unfall in Stuttgart. Der Fahrer wurde wegen eines illegalen Rennens verurteilt.
Januar 2024: Leichtverletzter in Stuttgart-Feuerbach nach einem Straßenrennen.
Dezember 2023: Illegales Rennen in Sindelfingen. Die Polizei wurde bei der Arbeit behindert.
Der tödliche Unfall in Ludwigsburg reiht sich damit in eine Reihe tragischer Ereignisse ein, bei denen mutmaßliche Rennen tödlich endeten. Die Behörden prüfen nun zusätzliche Maßnahmen zur Verkehrssicherheit auf der betroffenen Straße.
Quelle: swr, www.patizonet.com/de/