Inhaltsverzeichnis:
- Alexander Lahl kritisiert mangelhafte Planung der Deutschen Bahn
- Schwierigkeiten beim Ersatzverkehr und technische Defizite
- VRS fordert daher:
- VRS bietet finanzielle Beteiligung zur Stabilisierung
- Ein kritisches Jahr für Fahrgäste in der Region
Alexander Lahl kritisiert mangelhafte Planung der Deutschen Bahn
Alexander Lahl, Regionaldirektor des VRS, schlägt Alarm. In einem Schreiben an Bahn-Infrastruktur-Chef Berthold Huber, das dem Südwestrundfunk vorliegt, äußert er seine Besorgnis über die Situation. Hintergrund ist die Ankündigung der Deutschen Bahn, dass auch 2025 ein Jahr voller Baumaßnahmen werde – mit massiven Auswirkungen auf den S-Bahn-, Regional- und Fernverkehr.
Zwischen dem 26. Juli und dem 5. September soll die S-Bahn-Stammstrecke zwischen Bad Cannstatt, Hauptbahnhof und Stuttgart-Vaihingen komplett gesperrt werden. Es ist die größte, aber nicht die einzige Sperrung, die 2025 geplant ist. Laut Lahl habe es seit der Inbetriebnahme der Stuttgarter S-Bahn nie so viele gleichzeitige Baustellen gegeben. Grund für die Eingriffe ist unter anderem die Installation des europäischen Zugkontrollsystems ETCS im Rahmen des Projekts Stuttgart 21.
Schwierigkeiten beim Ersatzverkehr und technische Defizite
Kurzfristig angesetzte Baumaßnahmen und technische Mängel führten 2024 zu chaotischen Zuständen. Dazu zählen defekte Weichen, Signale und veraltete Technik, die dringend erneuert werden müssen. Die Deutsche Bahn konnte notwendige Arbeiten häufig nicht rechtzeitig ankündigen. Das führte dazu, dass der Schienenersatzverkehr kaum zuverlässig organisiert werden konnte.
VRS fordert daher:
- Einrichtung eines sofortigen Arbeitskreises Schienenersatzverkehr
- Konkrete finanzielle Zusagen von der Deutschen Bahn
- Koordination zwischen Bahn, Projektgesellschaft Stuttgart–Ulm und VRS
VRS bietet finanzielle Beteiligung zur Stabilisierung
Der Verband erklärt sich bereit, auch selbst Geld beizusteuern. Ziel ist es, betroffene Fahrgäste während der Sperrzeiten besser zu unterstützen und Lücken im Verkehrsvertrag abzufedern. Man wolle aktiv an Lösungen mitarbeiten, die den Betrieb trotz Bauarbeiten ermöglichen.
Lahl verlangt Entscheidungen bis zum 19. Mai 2025. An diesem Tag soll eine Sitzung aller Stuttgart-21-Projektpartner stattfinden. Bis dahin erwartet der VRS klare Schritte und eine verbindliche Planung.
Ein kritisches Jahr für Fahrgäste in der Region
Für Pendler und Reisende in und um Stuttgart steht ein schwieriges Jahr bevor. Der zunehmende Modernisierungsdruck auf die Bahn-Infrastruktur trifft auf unzureichende Vorbereitung. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Verantwortlichen die nötigen Konsequenzen ziehen und rechtzeitig handeln.
Quelle: SWR, www.milekcorp.com/de/