Inhaltsverzeichnis:
- Kritik an der Tierhaltung auf dem Weihnachtsmarkt
- Verteidigung durch Veranstalter und Tierbesitzer
- Gemeinderatsmehrheit strebt Verbot an
- Ausblick auf die Zukunft der „lebenden Krippe“
Kritik an der Tierhaltung auf dem Weihnachtsmarkt
Die „lebende Krippe“, ein fester Bestandteil des Stuttgarter Weihnachtsmarkts seit 1999, steht stark in der Kritik. Tierschützer, wie Peter Höffken von der Organisation Peta, bezeichnen die Haltung der Tiere auf dem Markt als „puren Stress“. Besonders problematisch sei die Trennung von ihrer gewohnten Umgebung und die fehlende Möglichkeit, ihren natürlichen Bedürfnissen nachzugehen.
Dennis Landgraf, Mitglied der Tierschutzpartei im Gemeinderat, hat beobachtet, dass viele Besucher die Tierhaltung kritisch sehen. Ein Beispiel ist der Kommentar einer Mutter: „Der Esel sieht traurig aus.“ Landgraf argumentiert, dass Esel täglich bis zu 17 Kilometer Auslauf benötigen, was in einem Gehege nicht möglich sei.
Verteidigung durch Veranstalter und Tierbesitzer
Die Veranstalter in.Stuttgart verteidigen die „lebende Krippe“ und verweisen auf regelmäßige Kontrollen durch das Veterinäramt, das bisher keine Verstöße festgestellt hat. Stefanie Hirrle, Sprecherin von in.Stuttgart, betont, dass die Tiere täglich frisches Futter erhalten und nachts in einem Stall untergebracht werden.
Die Veranstalter argumentieren weiter, dass die Tiere entspanntes Verhalten zeigen und keine Anzeichen von Stress aufweisen. Diese Einschätzungen basieren auf jährlichen Kontrollen. Dennoch betonen Tierschützer, dass die Umgebung eines Weihnachtsmarkts nicht den natürlichen Bedürfnissen der Tiere entspricht.
Gemeinderatsmehrheit strebt Verbot an
Auf Initiative von Dennis Landgraf spricht sich eine Mehrheit im Gemeinderat aus Parteien wie SPD, Grüne und Linke für ein Verbot der „lebenden Krippe“ aus. Sara Dahme, SPD-Stadträtin, argumentiert, dass diese Tradition „nicht mehr zeitgemäß“ sei und die Gesellschaft einen wesensgerechteren Umgang mit Tieren verlange.
Die endgültige Entscheidung wird am 17. Januar im Ausschuss für Klima und Umwelt getroffen. Sollte das Verbot beschlossen werden, könnte dies das Ende der über 25 Jahre alten Tradition bedeuten.
Ausblick auf die Zukunft der „lebenden Krippe“
Die Zukunft der „lebenden Krippe“ bleibt ungewiss. Die Bewerbungsfrist für die Stände des Weihnachtsmarkts läuft bis zum 15. März. Die Veranstalter von in.Stuttgart sind bereit, sich der Entscheidung des Gemeinderats zu stellen.
Diese Diskussion spiegelt eine wachsende Sensibilität für den Tierschutz wider. Sollte ein Verbot beschlossen werden, könnte dies ein neuer Schritt hin zu einem tierfreundlicheren Weihnachtsmarkt sein. Ob dies zu einem neuen Konzept ohne lebende Tiere führt, bleibt abzuwarten.
Quelle: www.extratimeout.com/de, stuttgarter-zeitung.de