Zunächst bedeutet die Energiewende eine nationale und globale Technologiewende. Strom darf nicht mehr länger aus fossilen Energieträgern wie Erdöl, Kohle und Gas gewonnen werden, sondern aus Erneuerbaren Energien.
Notwendige Schritte, damit die Energiewende gelingt
Für eine erfolgreiche Energiewende muss der Klimaschutz priorisiert und das gesamte System im Blick behalten werden. Maßnahmen dürfen also zum Beispiel nicht gegen die Mehrheit der Bevölkerung gerichtet sein. Zugleich heißt es, Subventionen für fossile Energieträger zu streichen. Wichtig ist ferner ein Ausbau der klimaneutralen Infrastruktur mit E-Ladesäulen, Wasserstoffpipelines, intelligenten Verteilernetzen und sonstige Komponenten. Brückentechnologien stellen höchstens eine Übergangslösung dar. Schließlich spielt auch die ehrliche Kommunikation vonseiten der Politik eine Schlüsselrolle. Natürlich wird die Energiewende gewohnte Lebensweisen verändern und sowohl Privathaushalte als auch Unternehmen treffen. Das wird besonders im Zuge des Ukrainekriegs deutlich. Ärmere Haushalte dürfen dennoch nicht zu stark unter der Energiewende leiden.
Ganzheitliche Lösungen entwickeln
Um die Energiewende voranzutreiben, ist eine massive Zurückdrängung der fossilen Energien unausweichlich. Und dies darf nicht nur national gelten, sondern muss auch die ärmeren Staaten des globalen Südens über Energiepartnerschaften und weitere Maßnahmen mit einbeziehen. Zugleich müssen Erneuerbare Energien schnell ausgebaut werden, beispielsweise durch eine flächendeckende Pflicht zu Solardächern und Beseitigung von Hindernissen beim Bau von Windrädern. Der Verkehrssektor kann ebenso maßgeblich zur Energiewende beitragen, indem dieser klimaneutral wird und neue Technologien wie Wasserstoffantriebe zum Einsatz kommen. Denn CO2-Emmissionen sind verantwortlich für einen Großteil der weltweiten Temperaturerhöhungen, daher ist es umso wichtiger an Wasserstoff, Bioenergie und weiteren Möglichkeiten zu forschen.
Klimaneutraler Verkehr
Zentraler Bestandteil der Energiewende stellt der Verkehr dar. Das gilt für den Individualverkehr und den ÖPNV wie Züge und Bahnen gleichermaßen. Autos, Flugzeuge und der Schiffsverkehr sind für einen erheblichen Teil der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das Vorantreiben der Brennstoffzellentechnologie verspricht das größte Potenzial, was den Automobilverkehr betrifft, doch auch die Schifffahrt beschreitet neue Wege. Hier setzt man etwa auf grünes Ammoniak als Stromlieferant. Denn es ist leicht zu verflüssigen und zu transportieren und vor allem CO2-frei. Auf Schiffen kann zusätzlich Wind- und Solarenergie als Antrieb Verwendung finden. Selbst in der Luftfahrt denkt man über neue Lösungen wie das Power-to-Liquid-Konzept und ökologische Beimischungen nach.
Wie sieht eine emissionsfreie Industrie aus?
Eine hohe Energieeffizienz ist eine Grundvoraussetzung für eine emissionsarme Industrie. Zudem kommt es darauf an, Erneuerbare Energien in den Produktionsprozess zu integrieren. Für die Dekarbonisierung der Industrie braucht man jedoch eine ganz neue Infrastruktur, die gemeinsam von Forschung und Industrie fortlaufend weiterentwickelt wird. Ein wichtiger Hebel ist die Digitalisierung, die etwa bei der sogenannten Sektorkopplung unverzichtbar ist. Emittiertes CO2 könnte zur Nutzung von Kraftstoffen dienen und wieder dem Energiekreislauf zugeführt oder geologisch im Erdreich gespeichert werden. Durch solare Prozesswärme lässt sich der Bedarf an fossilen Energieträgern signifikant reduzieren. So lassen sich unter anderen Maschinen, Tanks und Anlagen beheizen. Viele solcher Ideen stecken aber noch in den Kinderschuhen.
Fazit und Ausblick
Im Jahr 2022 erlebt Europa im Zuge des Ukrainekriegs eine Krise der fossilen Energien ungekannten Ausmaßes. Der Gasmangel könnte zu einer beschleunigten Entwicklung von klimafreundlichen Alternativtechnologien führen. Die Reduzierung der Treibhausgase stellt eine der größten und tiefgreifendsten Veränderungen unserer Zeit dar, um den Klimawandel aufzuhalten. Mittlerweile hat die Energiewende Einzug in alle Wirtschaftsbereiche gehalten und es bleibt zu hoffen, dass die Innovationen und Investitionen weiter zunehmen.