Inhaltsverzeichnis:
- Geringe Beteiligung, aber spürbare Auswirkungen
- Passagiere verunsichert durch Streikankündigungen
- Gewerkschaft fordert mehr Unterstützung
- Ausblick auf den weiteren Betrieb
Geringe Beteiligung, aber spürbare Auswirkungen
Am Montagmorgen zogen rund 100 Beschäftigte mit Trillerpfeifen und Sprechchören durch das Terminal. Mehr als die Hälfte der geplanten Abflüge wurde gestrichen oder auf einen anderen Tag verlegt. Von den ursprünglich 180 Flügen konnten lediglich 80 durchgeführt werden. Dennoch gab es an den Sicherheitskontrollen keine größeren Wartezeiten.
Verdi hatte nicht nur den Stuttgarter Flughafen im Visier. Mehr als ein Dutzend Flughäfen in Deutschland waren betroffen. Grund für die Proteste sind Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst und im Luftsicherheitsbereich. Besonders betroffen in Stuttgart waren die Bodenverkehrsdienste, die Passagierabfertigung und der Gepäcktransport. Neben der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) waren auch Losch Airport Service, SGS Stuttgart Ground Services und SAG Stuttgart Airport Ground Handling betroffen.
Passagiere verunsichert durch Streikankündigungen
Die kurzfristigen Streikankündigungen führten bei vielen Fluggästen zu Unsicherheit. Reisende mussten seit Freitag mit möglichen Ausfällen rechnen. Ein älteres Ehepaar mit Ziel Mallorca berichtete, dass sie ihre Reise erst nach mehreren Nachfragen am Flughafen sichern konnten. Ein Paar aus Leonberg war überrascht, dass ihr Flug trotz der Streiks planmäßig durchgeführt wurde. Die Fluggesellschaft Tui hatte ihnen bestätigt, dass ihr Flug nicht betroffen sei.
Einige Passagiere mussten ihre Pläne anpassen. Eine Mutter mit ihrer Tochter, die ursprünglich von München aus fliegen wollte, musste stattdessen von Stuttgart aus reisen.
Gewerkschaft fordert mehr Unterstützung
Trotz der Auswirkungen des Streiks waren viele Verdi-Mitglieder enttäuscht über die geringe Beteiligung. Lediglich etwas mehr als 100 Streikende nahmen an den Protesten teil. Hanna Binder, stellvertretende Landesvorsitzende von Verdi, betonte, dass in der Vergangenheit der Flughafen bei Streiks komplett geschlossen war. Sie stellte die Frage, ob dies an der neuen Geschäftsführung oder an nachlassender gewerkschaftlicher Stärke liege.
Jasmin Ahmed, stellvertretende Geschäftsführerin von Verdi Stuttgart, rief die Beschäftigten auf, sich nicht entmutigen zu lassen. Sie forderte, nicht-streikende Kollegen auf die Notwendigkeit von Tarifverträgen aufmerksam zu machen. Viele befristet Beschäftigte trauten sich nicht zu streiken, da sie um ihre Anstellung fürchteten. Dennoch versicherte sie: „Wir streiken weiter.“
Ausblick auf den weiteren Betrieb
Der Flugbetrieb soll sich am Dienstag wieder normalisieren. Es sind nur noch vereinzelte Änderungen im Flugplan zu erwarten. Ob der Stuttgarter Flughafen am Donnerstag erneut zum Streik aufgerufen wird, soll in den kommenden Tagen entschieden werden. Eine Delegation der Beschäftigten könnte möglicherweise an einer Demonstration in der Stadt teilnehmen. Ein weiterer großer Streik am Flughafen gilt jedoch als unwahrscheinlich.
Quelle: Stuttgarter-nachrichten.de, www.milekcorp.com/de/