Montag, 16 Januar 2023 22:03

Lohn- vs. Auftragsfertigung - Was sind die Unterschiede?

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Präzisions-Laserschneiden Präzisions-Laserschneiden pixabay

Bei der Lohnfertigung werden einzelne Produktionsprozesse oder sogar die gesamte Produktion an einen Dienstleister ausgelagert.

Diese Art der Fremdfertigung ist weit verbreitet, vor allem im Bereich der Metall- und Blechverarbeitung. So wird in der Metallverarbeitung beispielsweise das Präzisions-Laserschneiden oftmals bei einem Lohnfertiger durchgeführt.

Um als Lohnfertiger aktiv werden zu können, erhält der externe Dienstleister alle für den Prozess relevanten Informationen vom Arbeitgeber. Hierbei wird jedoch sichergestellt, dass sensible Daten gewahrt und nicht ohne Zustimmung weitergegeben werden. Einen Kontakt zwischen dem Lohnfertiger und dem Endkunden gibt es nicht. Der Lohnfertiger führt lediglich die besprochenen Arbeitsschritte aus und liefert die Ware fristgerecht an den Auftraggeber.

Unterschieden zwischen Lohn- und Auftragsfertigung

Sowohl beim Lohn- als auch beim Auftragsfertiger handelt es sich um einen Spezialisten, der eine große Expertise auf dem jeweiligen Fachgebiet sowie einen geeigneten Maschinenpark vorweisen kann.

Lohn- und Auftragsfertigung unterscheiden sich jedoch insofern, als die Lohnfertigung alle Materialien und Rohstoffe vom Auftraggeber gestellt bekommt, während die Auftragsfertigung selbst für die Materialversorgung verantwortlich ist. Dies hat zur Folge, dass der Auftraggeber keine Kontrolle über die Qualität der eingesetzten Materialien hat.

Wenn das Präzisions-Laserschneiden bei einem Auftragsfertiger durchgeführt wird, besorgt dieser das notwendige Material. Wird jedoch ein Lohnfertiger beauftragt, kann der Auftraggeber das Material selbst bereitstellen und hat somit eine bessere Kontrolle über die Qualität des verwendeten Roh-Materials.

Gründe für die Lohnfertigung

Ein häufiger Grund für das Auslagern von Produktionsprozessen ist die unzureichende Kapazität des Auftraggebers. Um Lieferengpässe zu verhindern, ist es ratsam, einzelne Prozessschritte durch einen Dienstleister ausführen zu lassen.

Auch fehlendes Fachwissen, nicht vorhandene Fertigungsverfahren oder fehlende Werkzeuge für die Produktion (wie zum Beispiel spezielle Programme oder Anlagen) können ein Grund dafür sein, sich für die Fremdfertigung zu entscheiden. Des Weiteren können die Wirtschaftlichkeit der Produktion sowie Kostenvorteile eine Rolle bei der Beauftragung eines externen Dienstleisters spielen.

Ein Angebot beim Lohnfertiger anfordern

Nach erfolgreicher Recherche, ob ein externer Dienstleister über die nötige Expertise verfügt, wird der jeweilige Betrieb mit der Bitte um ein entsprechendes Angebot kontaktiert. Die meisten Fertigungsbetriebe verfügen über eine aussagekräftige Website, die Informationen zum Umfang der möglichen Leistungen und oftmals auch zum Einreichen der Anfrage bietet. Es empfiehlt sich, dem Lohnfertiger bei der Anfrage alle relevanten Angaben, Daten und Zeichnungsdateien zukommen zu lassen. Falls spezielle Leistungen erwünscht sind, sollte dies auch bei der Anfrage erwähnt werden. Der Lohnfertiger prüft dann, ob er den Auftrag im gewünschten Umfang erfüllen kann und erstellt ein entsprechendes Angebot.

Externe Fertigung

Der Auftraggeber lässt dem Lohnfertiger die benötigten Materialien und Rohstoffe zukommen, woraufhin der Fertigungsbetrieb den gewünschten Auftrag ausführt. Nach erfolgreicher Produktion lässt der Auftragnehmer dem Auftraggeber die Ware fristgerecht zukommen.

Vor- und Nachteile der Lohnfertigung

Obwohl die Lohnfertigung auf den ersten Blick sehr vorteilhaft für den Auftraggeber zu sein scheint, gibt es auch einige Nachteile.

Zu den Vorteilen zählen:

  • Individuelle und zeitnahe Produktion nach eigenen Anforderungen
  • Flexible Vergabe der Aufträge
  • Geringe Kosten (Löhne und Maschinen)
  • Möglichkeit der externen Kapazitätserweiterung bei großer Beauftragung
  • Möglichkeit der Anwendung von betriebsfremden Verfahren

Die Nachteile beinhalten:

  • Starke Abhängigkeit zum externen Dienstleister
  • Unter Umständen lange Vorlaufzeit
  • Bei Einsatz vom Fremdwährung gegebenenfalls Wechselkursrisiken
  • Geringere Transparenz der Lieferkette
 

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