Frank W. Demann und Sindy Bastek haben mit ihrem Unternehmen Senmotic 1.0 Ltd das neuartige Sitzmöbel "Poponaut" entwickelt, das aktives, gesundes Sitzen fördert. Denn die Sitzfläche des beweglichen Stuhls bewegt sich dreidimensional wie das menschliche Becken - und damit anatomisch und physiologisch natürlich und richtig. Durch die spezielle Aufhängung an vier Federn passt sich der höhenverstellbare Poponaut jeder Körperbewegung und Gewichtsverlagerung an. Eine Lehne gibt es nicht, damit die Muskulatur um die Wirbelsäule herum aktiv bleibt und den Rücken stützt. Zweites Geheimnis: Das Hüftgelenk muss beim Sitzen höher stehen als die Knie, um die Lendenwirbel zu entlasten. Auch dafür sorgt der Poponaut.
"Es heißt ja nicht ohne Grund: 'Sitzen ist das neue Rauchen.' Zu langes und falsches Sitzen forciert körperliche Beschwerden wie Verspannungen, Rückenschmerzen und verkürzte Muskeln", erklärt Frank W. Demann, den neben seinen erfinderischen Ambitionen vor allem sein Beruf als Faszien-Therapeut und Selbstverteidigungsprofi zum Experten für Körperliches, insbesondere Biomechanik, qualifiziert. Mit seiner Geschäftspartnerin Sindy Bastek gründete Demann vor zehn Jahren die Firma Senmotic 1.0 Ltd im sächsischen Bad Schlema und ging mit ihr zuerst die Füße an: Mit einem Schuhhersteller konzipierten sie den Barfußschuh Marke "Senmotic", der allenfalls von einem Spaziergang auf Wolken an Komfort übertroffen wird.
Erfolgreiche Erfindungen aus dem Erzgebirge samt Corporate Social Responsibility
Aus vier verkauften Paaren pro Monat ist Schritt für Schritt ein Unternehmen mit knapp zwei Millionen Euro Jahresumsatz herangewachsen. Sowohl die Schuhe als auch seit diesem März der Poponaut werden ausschließlich über die eigenen Online-Shops oder ausgewählte Senmotic-Therapeuten vertrieben. Nur eines der unternehmerischen Prinzipien, die die beiden vertreten: "Unsere Produkte werden ausschließlich in Manufakturen der Region in Handarbeit produziert, die Poponauten dazu aus fast 97 Prozent recyclefähigem Material. Vom Gewinn jedes verkauften Paar Schuhe fließen 3,18 Prozent in unseren Förderfonds zugunsten der SOS-Kinderdörfer. Wir möchten unserer Verantwortung als Unternehmer sowohl ökologisch als auch sozial gerecht werden", sagt Sindy Bastek.
Von den Füßen haben sich Bastek und Demann von 2018 an zum Gesäß hochgearbeitet und zusammen mit Ingenieuren und Designern den Poponauten konstruiert, neben den gesundheitlichen Vorzügen übrigens auch ein schickes Stück Industrial Design. Die (Erfolgs-)Geschichte ihrer innovativen Erfindungen aus dem Erzgebirge ähnelt tatsächlich einem Märchen - das für jeden gut ausgeht. "Viele wollen Astronauten werden, aber nur wenige schaffen das. Poponaut kann jeder werden, dafür braucht man nur einen Hintern", sagt Frank W. Demann augenzwinkernd.