Diesel Lagerung auf dem Hof - wann lohnt diese Maßnahme?
Es ist immer möglich, Diesel an der Tankstelle zu beziehen. Zumindest solange, wie die Dieselknappheit nicht zu extrem wird. Vor allen Dingen kleinere Landwirte nutzen diese Möglichkeit und beziehen dort ihren benötigten Diesel. Wer jedoch einen größeren Hof inklusive Fuhrpark hat, agiert anders. Er investiert in einen eigenen Dieseltank, der auf dem Hof positioniert wird. Alternativ gibt es zudem mobile Dieseltanks für die Hoftankstelle.
In diesen Tanks wird der Diesel auf dem Hof gelagert, um die Maschinen direkt vor Ort betanken zu können. Diese Vorratshaltung hat den Vorteil, dass bei Bedarf direkt nachgefüllt werden kann. Rein rechtlich betrachtet handelt es sich bei dieser Vorratshaltung um eine sogenannte "Eigenverbrauchstankstelle". Damit die Eigenverbrauchstankstelle Realität wird, müssen jedoch diverse Anforderungen von Landwirt erfüllt werden.
Zu diesen Anforderungen gehören
- ein sicherer Abstellplatz
- ein ausreichend sicherer Tank
- eine Zapfpistole beziehungsweise eine Zapfsäule mit integrierter Pumpe
- geeignete Rohrleitungen mit passenden Anschlüssen
- Sicherheitseinrichtungen
Auflagen für die Hoftankstelle
Es reicht nicht aus, die Rahmenbedingungen für die Hoftankstelle in Form von einem Tank, Anschlüssen und Zapfpistole zu erfüllen. Damit überhaupt für den Eigenverbrauch auf dem Hof Diesel gelagert werden darf, müssen diverse Anforderungen zusätzlich erfüllt werden. Mobile Dieseltanks für die Hoftankstelle reichen somit auch noch nicht aus. Sie sind aber eine gute Investition, um eine Basis zu schaffen.
Die Lagerbehälter müssen im besten Fall doppelwandig sein. Sind sie nur einwandig, ist eine Auffangwanne zusätzlich notwendig. Diese Rückhalteeinrichtung wird benötigt, damit beim Austreten von Diesel nicht das Erdreich verschmutzt wird. Rollt der Tankwagen an, müssen ein fester Anschluss und ein Grenzwertgeber Anschluss vorhanden sein. Dies entfällt nur dann, wenn der Tank weniger Volumen als 1250 Liter hat.
Zudem muss die Hoftankstelle einen flüssigkeitsdichten Beton vorweisen. Sie kann also nicht beliebig eingerichtet werden. Plattensysteme und Dichtfolien mit Bauzulassung sind ebenfalls möglich. Der Wirkbereich muss überdacht sein. Das bedeutet, dass der Tank, inklusive der Länge des Schlauches plus ein Überstand von einem Meter überdacht sein müssen.
Die Diesellagerung in der Forstwirtschaft und in der Landwirtschaft
Die Landwirtschaft wie auch die Forstwirtschaft sind dafür bekannt, dass Staub, Schmutz, Insekten und Pollen zum Alltag gehören. Das Lager für den Diesel-Vorrat kann individuell groß sein und entsprechend umfangreich ist auch die Lagerzeit für den Kraftstoff. Von Saison zu Saison können sich Unterschiede ergeben, die ebenfalls berüchtigt werden müssen.
Wichtig ist, dass auch bei einer längeren Lagerung die Qualität des Diesel nicht leidet. Durch das erhöhte Schmutz- und Staubaufkommen kann dies aber relativ schnell passieren.
Zu dem bekanntesten Qualitätsmängeln zählen unter anderem
- Sedimentbildung
- Ablagerungsbildung
- Ablagerungen am Filter
- hohes Aufkommen von Wasser am Tankboden
Sammelt sich Wasser am Tankboden an, ist das der ideale Nährboden für Mikroorganismen. Algen, Bakterien und Pilze können entstehen. Deshalb muss hier immer darauf geachtet werden, dass der Qualitätsverlust so gering wie möglich ist. Er lässt sich unter anderem verhindern, in dem hochwertiger Diesel getankt wird und in dem der eingelagerte Diesel immer erstmal aufgebraucht wird, bevor ein neuer Diesel eingefüllt wird. Ist der Tank leer, sollte er regelmäßig gereinigt werden. Nur so wird verhindert, dass sich tatsächlich ein großer Qualitätsverlust einstellt und eventuell die betankten Maschinen durch die mindere Qualität Schaden nehmen.