Montag, 05 Mai 2025 10:39

Verkehrsunfall in Stuttgart-Olgaeck - Eine Tote, mehrere Verletzte

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Schwerer Unfall in Stuttgart-Olgaeck Schwerer Unfall in Stuttgart-Olgaeck pixabay/Foto illustrativ

Am Freitagabend kam es im Stuttgarter Stadtteil Olgaeck zu einem schweren Verkehrsunfall mit tragischen Folgen. Eine Frau starb, sieben weitere Personen – darunter fünf Kinder – wurden verletzt. Der mutmaßliche Verursacher hat sich über seinen Anwalt geäußert. Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, während die Verkehrsführung am Unfallort zunehmend kritisiert wird.

Inhaltsverzeichnis:

Fahrer prallt mit SUV in wartende Fußgänger an der Hohenheimer Straße

Der 42-jährige Fahrer eines Luxus-Geländewagens fuhr am Freitag gegen 20 Uhr an der Stadtbahnhaltestelle Olgaeck in eine wartende Menschengruppe. Die Personen standen an der Ampel und wollten die Hohenheimer Straße überqueren. Eine 46 Jahre alte Frau wurde so schwer verletzt, dass sie später im Krankenhaus verstarb. Zwei Erwachsene und fünf Kinder wurden medizinisch versorgt. Zwei von ihnen mussten im Schockraum behandelt werden.

Nach ersten Erkenntnissen verlor der Fahrer aus bislang ungeklärter Ursache in der Charlottenstraße die Kontrolle über sein Fahrzeug. Er kam nach links von der Fahrbahn ab, prallte gegen das Geländer des Fußgängerüberwegs und erfasste mehrere Personen. Die genaue Ursache ist weiterhin unklar. Eine speziell eingerichtete Ermittlungsgruppe untersucht die Abläufe.

Ermittlungen gegen 42-jährigen – keine Untersuchungshaft

Die Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung in Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung in sieben Fällen. Der Fahrer wurde kurzzeitig festgenommen, befindet sich inzwischen aber wieder auf freiem Fuß. Sein Anwalt erklärte, dass der Mann tief betroffen sei. Das Mitgefühl gelte insbesondere der Familie der Verstorbenen. Den Verletzten wünschte er eine vollständige Genesung.

Um die genaue Unfallursache zu klären, hat die Verkehrspolizei ein Hinweisportal freigeschaltet. Zeugen können dort Bilder und Videos hochladen, die insbesondere den Wagen vor dem Unfall zeigen. Material vom Einsatzgeschehen nach dem Unfall wird nicht benötigt. Ergänzend können sich Zeugen telefonisch bei der Verkehrspolizei melden.

Klinikum Stuttgart - Zustand der Verletzten stabil

Alle schwerverletzten Patienten waren laut Kliniksprecher Stefan Möbius am Samstagmittag außer Lebensgefahr. Ein Kind wurde am Freitag operiert und wird weiterhin intensivmedizinisch betreut. Der Zustand sei jedoch stabil. Die restlichen Patienten, darunter mehrere Kinder mit Gehirnerschütterungen und Traumata, werden weiterhin überwacht.

Das Klinikum Stuttgart sowie das Olgahospital übernahmen die Versorgung. Die Reanimation der 46-jährigen Frau begann noch an der Unfallstelle. Trotz der Maßnahmen starb sie später im Krankenhaus.

Kritik an Verkehrsführung durch Fachverband Fußverkehr Deutschland

Peter Erben vom Fachverband FUSS e.V. kritisierte die Verkehrsführung am Olgaeck scharf. Laut ihm sei der Platz für Fußgänger deutlich zu klein, besonders zu Stoßzeiten. Die Geländer, die den Gehweg schützen sollten, seien bei dem Unfall umgerissen worden. Er forderte eine Reduzierung der Fahrspuren zugunsten sichererer Flächen für Fußgänger.

Außerdem bemängelte Erben die aktuelle Absperrung der Unfallstelle. Diese behindere den Fußgängerverkehr erheblich, während der Autoverkehr weiterhin ungestört fließe. Er sprach sich dafür aus, die Ampel trotz der Unfallstelle weiterhin für Fußgänger nutzbar zu machen, begleitet durch eine temporäre Einschränkung des Autoverkehrs.

Maßnahmen und offene Fragen

Zur Klärung der genauen Unfallumstände wurde Folgendes eingeleitet:

  • Einrichtung einer Ermittlungsgruppe
  • Aktivierung eines Hinweisportals für Bildmaterial
  • Befragung von Zeugen durch die Polizei
  • Medizinische Überwachung aller Verletzten
  • Diskussion über Änderungen an der Verkehrsführung

Die Ursachen des Unfalls sind weiterhin ungeklärt. Die Polizei prüft technische und menschliche Fehlerquellen. Die Stadt Stuttgart steht nun unter Druck, sicherheitsrelevante Anpassungen am Olgaeck vorzunehmen. Die nächsten Tage sollen weitere Antworten bringen.

Quelle: SWR, webrivaig.com/de