Freitag, 13 Juni 2025 13:08

Lebensqualität hoch, Glücksgefühl niedrig

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Wohnortverbundenheit Wohnortverbundenheit Foto: pixabay

Trotz wirtschaftlicher Stärke und hoher Lebenserwartung fühlen sich viele Menschen in Baden-Württemberg nicht besonders glücklich. Eine aktuelle Studie der Süddeutschen Klassenlotterie zeigt, dass das subjektive Wohlbefinden in den Großstädten des Bundeslands deutlich hinter den objektiven Lebensbedingungen zurückbleibt. Die Diskrepanz zwischen Lebensqualität und Zufriedenheit wird besonders in Städten wie Karlsruhe sichtbar.

Inhaltsverzeichnis:

Mannheim vor Stuttgart und Freiburg

Unter den Städten Baden-Württembergs schneidet Mannheim am besten ab. Die Stadt belegt im Vergleich der 40 größten deutschen Städte Rang 17. Stuttgart folgt auf Platz 19, Freiburg liegt knapp dahinter auf Rang 21. Die Erhebung basiert auf Antworten von insgesamt 23.468 Bürgerinnen und Bürgern, die zwischen Januar 2022 und April 2025 befragt wurden. Die Kriterien umfassten unter anderem Wohnsituation, Wohlstand, Umweltqualität und subjektives Glücksempfinden.

Karlsruhe mit Widersprüchen

Karlsruhe fällt in der Umfrage besonders auf. Die Stadt nimmt nur Platz 38 ein, obwohl sie laut den Forschern in nahezu allen objektiven Bereichen führend ist. Dazu gehören:

  • Hohe Umweltqualität
  • Gute demografische Entwicklung
  • Überdurchschnittlicher Wohlstand
  • Positive Wohnverhältnisse

Die Kluft zwischen gemessener Lebensqualität und gefühltem Glück ist hier besonders groß. Die Autoren der Studie bezeichnen solche Städte als „Underperformer“, weil die Einwohner trotz objektiv guter Bedingungen weniger zufrieden sind, als es die Daten vermuten lassen.

Kassel auf dem ersten Platz

Bundesweiter Spitzenreiter ist Kassel in Nordhessen. Krefeld, Düsseldorf und Augsburg folgen. Diese Städte zeigen, dass Glück nicht zwingend an Wirtschaftskraft oder Umweltfaktoren gebunden ist. Der Unterschied zur vorigen Erhebung ist zudem deutlich: Die Lebenszufriedenheit stieg im Durchschnitt um 0,13 Punkte. Dies liegt vor allem daran, dass frühere Werte noch auf Umfragen aus der Corona-Zeit basierten und inzwischen aktualisiert wurden.

Immaterielle Faktoren zählen

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass neben objektiven Daten auch andere Aspekte entscheidend sind. Dazu zählen:

  • Gemeinschaftsgefühl
  • Alltagsstress
  • Verbundenheit mit dem Wohnort

Diese weichen Faktoren erklären, warum Wohlstand nicht automatisch zu höherem Glück führt. Die Städte in Baden-Württemberg sind ein Beispiel dafür, dass das subjektive Erleben nicht immer mit den äußeren Bedingungen übereinstimmt.

Quelle: SWR. www.milekcorp.com/de/