Montag, 12 Mai 2025 16:11

Führungswechsel und Sparkurs bei Porsche

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Neue Strategie bei Porsche Neue Strategie bei Porsche Foto: pixabay

Porsche reagiert auf wirtschaftlichen Druck mit umfassenden Veränderungen im Management. Das Unternehmen ersetzt gleich mehrere Schlüsselpositionen und plant Einsparungen in Milliardenhöhe. Grund dafür sind unter anderem Absatzrückgänge in China, steigende Kosten für Elektromobilität und Veränderungen im globalen Marktumfeld.

Inhaltsverzeichnis:

Andreas Haffner und Barbara Frenkel verlassen den Vorstand

Personalvorstand Andreas Haffner (59) wird sein Amt im August an Vera Schalwig (45) übergeben. Schalwig leitet derzeit das Personalwesen am Porsche-Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen. Gleichzeitig übernimmt Joachim Scharnagl (49) das Beschaffungsressort von Barbara Frenkel (62). Scharnagl verantwortet bislang die Beschaffung neuer Fahrzeugprojekte und das Lieferantenmanagement.

Mit dieser Doppelberufung setzt Porsche auf interne Nachfolger. Der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Porsche bezeichnete die Neubesetzungen als „langfristig geplanten Generationswechsel“. Haffner war seit 2016 im Vorstand, Frenkel seit 2021 – als erste Frau in dieser Position.

Michael Steiner wird neuer Stellvertreter von Oliver Blume

Am 1. Juli übernimmt Michael Steiner (60), Vorstand für Forschung und Entwicklung, zusätzlich die Rolle des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden. Er löst damit den bisherigen Vize Lutz Meschke ab, der im Februar überraschend das Unternehmen verlassen musste. Auch Vertriebsvorstand Detlev von Platen ging zu diesem Zeitpunkt.

In Folge übernahm Jochen Breckner die Position als Finanz- und IT-Vorstand. Matthias Becker wurde zum neuen Vertriebsvorstand berufen. Diese Umbesetzungen verdeutlichen, dass der Umbruch bei Porsche nicht nur einzelne Posten betrifft, sondern strukturell angelegt ist.

Sinkende Gewinne und Sparmaßnahmen bis 2029

Der Porsche-Gewinn ist im ersten Quartal 2025 um 40,6 Prozent gesunken – auf 0,76 Milliarden Euro. Auch der Umsatz verringerte sich leicht auf 8,86 Milliarden Euro. Gründe sind unter anderem:

  • Schwache Verkaufszahlen in China
  • Steigende Kosten für Batterietechnologien
  • Geringe Nachfrage nach Elektrofahrzeugen
  • Höhere Importzölle in den USA

Die Folge: Porsche hat seine Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Es werden zusätzliche Kosten von rund 1,3 Milliarden Euro erwartet.

Kostensenkung und Investitionen in Verbrenner-Modelle

Bereits im Februar hatte Porsche angekündigt, sich strategisch neu auszurichten. Das Unternehmen will künftig wieder stärker in Verbrennungsmotoren und Plug-in-Hybride investieren. Gleichzeitig wurde ein umfangreiches Sparprogramm vorgestellt.

Bis 2029 sollen rund 1.900 Stellen in der Region Stuttgart wegfallen. Außerdem werden zahlreiche befristete Verträge nicht verlängert. Die Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Umbaus, mit dem sich Porsche den aktuellen Herausforderungen stellen will.

Der Umbau im Management, die strategische Neuausrichtung und die finanziellen Einschnitte markieren einen Wendepunkt für das Unternehmen. Porsche stellt die Weichen für eine neue Phase unter veränderten Marktbedingungen.

Quelle: T-Online, webrivaig.com/de