Inhaltsverzeichnis:
- Unfall mit tödlichem Ausgang am Olgaeck
- Hilfe für Betroffene durch den Fahrer
- Ermittlungen zum Unfallhergang laufen weiter
- Öffentlichkeit reagiert mit Trauer und Kritik
Unfall mit tödlichem Ausgang am Olgaeck
Der Unfall ereignete sich am Freitagabend, dem 2. Mai, gegen 17:50 Uhr. Der Fahrer war mit einem SUV vom Charlottenplatz kommend unterwegs. An der Kreuzung Olgaeck kam das Fahrzeug von der Straße ab und fuhr in den Fußgängerbereich einer Ampel. Der Wagen prallte gegen ein Metallgeländer und kam auf dem Gehweg zum Stehen. Acht Personen wurden verletzt, drei davon schwer. Eine Frau im Alter von 46 Jahren starb kurz darauf im Krankenhaus.
Unter den Verletzten befanden sich auch fünf Kinder. Zwei weitere Erwachsene erlitten ebenfalls schwere Verletzungen. Die Polizei richtete kurz nach dem Vorfall ein Hinweisportal ein. Der genaue Hergang ist weiterhin nicht vollständig geklärt. Zeugenberichte sollen nicht durch öffentliche Diskussionen beeinflusst werden, deshalb äußert sich die Polizei bisher nicht zu den Einzelheiten.
Hilfe für Betroffene durch den Fahrer
Der Fahrer bot den Familien finanzielle Unterstützung an. Sein Anwalt, Ben M. Irle, erklärte, es handele sich um Soforthilfe, um wirtschaftliche Belastungen der Familien abzufangen. Diese Zahlungen wurden von allen Betroffenen angenommen. Die Summen wurden nicht öffentlich genannt. Es ging unter anderem um den Ausgleich von Verdienstausfällen sowie Kosten für Behandlungen.
Zwei Tage nach dem Unfall äußerte sich der Mann erstmals. Er ließ über seinen Anwalt mitteilen, dass er tief betroffen sei und sein Mitgefühl den Familien gelte. Auch sein Kind, das mit im Auto saß, blieb unverletzt. Der Fahrer wurde nach dem Unfall kurzzeitig festgenommen, aber noch am selben Tag wieder freigelassen. Hinweise auf eine vorsätzliche Tat gab es keine.
Ermittlungen zum Unfallhergang laufen weiter
Die Staatsanwaltschaft wartet noch auf die vollständigen Ergebnisse der Untersuchungen. Unter anderem sind Gutachten zur Geschwindigkeit, Sichtverhältnissen und einer möglichen Ablenkung des Fahrers entscheidend. Auch eine Blutprobe wurde ausgewertet, Ergebnisse sind nicht veröffentlicht. Sachverständige unterstützen die Ermittlungen.
Solange nicht alle Fakten vorliegen, bleibt offen, ob Anklage erhoben wird. Die Ermittler schließen ein Vergehen nicht aus, gehen aber von einem tragischen Unfall aus. Eine spätere Bewertung des sogenannten Nachtatverhaltens – also der freiwilligen Zahlung – könnte bei der Strafzumessung eine Rolle spielen.
Öffentlichkeit reagiert mit Trauer und Kritik
Am Ort des Geschehens wurden Kerzen und Blumen abgelegt. Viele Menschen drückten ihre Anteilnahme aus. Parallel dazu wuchs die Kritik an großen Fahrzeugen in Innenstädten. In sozialen Netzwerken und bei Interviews wurde ein SUV-Verbot im Stadtverkehr gefordert.
Rund 250 Personen nahmen eine Woche nach dem Unfall an einer Gedenkveranstaltung teil. Dabei wurde erneut über die Einführung von Tempo 30 in Stuttgart diskutiert. Zwei Spendenaktionen wurden gestartet, um die betroffenen Familien zu unterstützen – eine durch die evangelische Kirchengemeinde Markus-Haigst, die andere über eine Online-Plattform.
Die Trauerfeier und Beisetzung der verstorbenen Frau finden an diesem Freitag in Stuttgart statt. Schule, Kirche, Freunde und Bekannte begleiten die Angehörigen. Die Anteilnahme in der Stadt ist weiterhin groß.
Quelle: SWR, www.fox.net/de