Inhaltsverzeichnis:
- Ermittlungen gegen Freund und Bekannte der Verstorbenen aus Niedersachsen
- Substanzkonsum in Stuttgart führte nicht sofort zu Rettungseinsatz
- Kameraüberwachung und Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft
- Weitere Schritte hängen von toxikologischen Ergebnissen ab
Ermittlungen gegen Freund und Bekannte der Verstorbenen aus Niedersachsen
Am Ostersonntag wurde die Leiche einer 19-Jährigen in einem Weinberg im Stuttgarter Stadtteil Untertürkheim entdeckt. Die Frau stammte aus Aurich in Niedersachsen und war über das Osterwochenende mit ihrem Freund zu Besuch in Stuttgart. Laut Polizeiangaben vom Donnerstag ergab die Obduktion, dass kein Gewalteinfluss zum Tod geführt hat.
Die Verstorbene hatte zusammen mit ihrem gleichaltrigen Freund und einem befreundeten Paar im Alter von 24 Jahren zuvor unbekannte Substanzen konsumiert. Ob es sich dabei um Drogen handelt, ist bislang unklar. Die genaue Zusammensetzung der Substanzen soll in einer chemisch-toxikologischen Untersuchung festgestellt werden. Diese Analyse könne laut Polizei mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Substanzkonsum in Stuttgart führte nicht sofort zu Rettungseinsatz
Die Frau befand sich in einem sich verschlechternden Gesundheitszustand, doch kein Rettungsdienst wurde alarmiert. Trotz ihres zunehmenden Unwohlseins leistete niemand der Anwesenden medizinische Hilfe. Nach Aussage einer Polizeisprecherin sei nicht bekannt, wie es der 19-Jährigen ging, als ihre Begleiter den Ort verließen. Auch der genaue Todeszeitpunkt ist noch offen.
Die beiden 19-Jährigen waren Gäste in Stuttgart. Der Freund kehrte später allein nach Aurich zurück und informierte erst dort die Polizei. Diese setzte sich daraufhin mit den Kollegen in Stuttgart in Verbindung, woraufhin die Leiche am Sonntagabend entdeckt wurde.
Kameraüberwachung und Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft
Laut Stuttgarter Zeitung befand sich am Ort des Geschehens eine Überwachungskamera. Die Polizei äußerte sich auf Nachfrage des SWR nicht dazu und verwies auf die laufenden Ermittlungen.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen gegen drei Personen wegen fahrlässiger Tötung durch unterlassene Hilfeleistung. Es handelt sich um den Freund der Toten sowie das befreundete Paar. Die Untersuchung der Substanzen und weiterer digitaler Beweise, wie möglicher Videoaufnahmen, steht noch aus.
Weitere Schritte hängen von toxikologischen Ergebnissen ab
Die Polizei in Stuttgart führt die Ermittlungen gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft weiter. Entscheidend für den Fortgang des Verfahrens werden die Ergebnisse der chemisch-toxikologischen Analysen sein. Erst danach kann geklärt werden, ob der Tod auf eine Vergiftung zurückzuführen ist und ob die Mitreisenden strafrechtlich belangt werden.
Die Ermittler prüfen zudem, wie lange die Frau noch gelebt hat, nachdem ihre Freunde den Ort verlassen hatten, und ob durch rechtzeitiges Handeln ihr Tod hätte verhindert werden können.
Quelle: SWR, www.extratimeout.com/de